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Anja-Alexandra Kaufholdt, Ausstellung "Zwischenmalzeit", Böcklerstr. 7, Braunschweig

Zu sehen ist die Bilderspende an bskunst von Anja-Alexandra Kaufhold aus Dresden.

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Anja-Alexandra Kaufholdt, Ausstellung "Zwischenmalzeit", Böcklerstr. 7, Braunschweig
Anja-Alexandra Kaufholdt, Ausstellung "Zwischenmalzeit", Böcklerstr. 7, Braunschweig

Zeit & Ort

17. Juli 2022, 00:00

Braunschweig, Böcklerstraße 7, 38102 Braunschweig, Deutschland

Über die Veranstaltung

Anja Alexandra Kaufhold

 

1967geboren in Braunschweig

1999 -2020

Studienreisen nach Zypern, Barcelona, Prag, Paris, Wien, 

Mallorca, Amsterdam, Singapur, Florida, Breslau und Istanbul

2005-2008

Studentin der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

2007

Mitglied in der VG Bild Kunst

2011

Atelier in Dresden-Striesen

Gründerin des Künstlertammtischs Dresden

2012

Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler (BBK) / KBD

Kuratorin der Gemeinschaftsausstellung Schichtwechsel

Projektleitung Erinnern für die Zukunft

2013

Artist in Residence in Polen

Mitglied im Neuen Sächsischen Kunstverein e.V.

2015

Artist in Residence in Schweden/ Malmö

Anja Kaufhold „Abtauchen“ 

Text Dr. Michael Wächter

Farbenreiche, fließende Formen oder tropfende Bläschen, die sich im Prozess des Auflösens zu befinden scheinen, zeigt die Künstlerin Anja Kaufhold in der Ausstellung Abtauchen. In ihren Arbeiten gehen Formen ineinander über und ergießen sich in ornamentalen Geflechten in den Raum, der in einem warmen Weißton oft undefiniert bleibt. Die Farben zerfließen und umfließen sich zugleich und scheinen sich tastend zu berühren. Abtauchen, das kann im landläufigen Sinn sowohl Verschwinden als auch Verstecken bedeuten, wie auch das Eintauchen in andere Sphären – seien es Bücher, Gedanken oder das Element Wasser. Ebenso wie der Begriff Abtauchen mit unseren Assoziationen spielt, so changieren ihre Werke zwischen Welten und leiten den Blick des Betrachters über den eigenen Horizont hinaus.

Die Künstlerin erschafft in ihren Arbeiten Gebilde, die sich im Prozess des Entstehens oder Ineinander Übergehens befinden. Ein unendlich erscheinender Fluss, ein freier Tanz aus Form und Farbe. Ein sich im Detail wiederholendes Spiel. Kleine strukturierte Flächen – zum Teil gepaart mit Schrift oder surreal anmutenden Figuren – Ornamente und Linien verlieren sich in Strudeln und Wirbeln und bilden sich in einem Schöpfungsprozess neu.

In den Szenerien sind die kräftigen Farbtöne Blau, Gelb, Grün und Rot in Kombination mit schwarzer Rahmung und Linienführung die prägenden Elemente. Die teilweise strengen Farb- und Formgrenzen vermischen sich bei wechselnder Betrachtungsperspektive mit weichen Übergängen und Farbverläufen. Farbmischungen werden erzeugt. Begrenzungen und Grenzen lösen sich auf. Die Künstlerin arbeitet mit dem Perspektivwechsel von Nah und Fern, von Groß und Klein sowie von Detail- und Gesamtansicht. Es ist wie ein dialektisches Spiel von Chaos und Ordnung.

Gerade durch das Aufbrechen von geordneten und zugleich einengenden Grenzen wird Harmonie freigesetzt. Es ist naheliegend, dass sich die Künstlerin in ihrer Arbeit durch Bewegung, dem Unterwegssein und Reisen inspirieren lässt. Das Motiv des Werdens und Vergehens ist in ihren Werken gleichermaßen präsent wie es in der Natur zu beobachten ist. Und ebenso scheinen sich die Form- und Farbflächen im Unendlichen zu verdichten, wieder aufzulösen und ineinander überzugehen.

Der Prozess der inneren, bunten Verwirrung und Bewegung wirkt durch die scharf angeschnittenen Kanten der äußeren Formen gesteigert. Die Farbgebilde, die an ferne Galaxien erinnern, vollführen eine Bewegung durch Raum und Zeit und der Betrachter wird regelrecht in die atmosphärische Bildwelt hineingezogen und taucht in eigene Gedankenräume ein. Es ergeben sich Fragen nach der Bedeutung des Seins, nach der Verortung in der Welt, nach Halt und Orientierung. Der Mensch ist zurückgeworfen auf die Kleinheit der eigenen Existenz, die in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden droht.

Dieses Kreisen um das eigene Sein, was von den Zeichnungen der Künstlerin angestoßen wird, hat ein gewisses meditatives Moment. Dennoch bleibt der Betrachter nicht im Stadium des Selbstzweifels gefangen, sondern weitet seine Perspektive.

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