Corridoio di arte gallery
bskunst.de, alternativer Kunstverein Braunschweig n.V. versteht sich innerhalb dieses aktiven Netzwerks als Interessenvertretung von Künstler/-innen aus den Bereichen Malerei, Grafik, Zeichnung, Skulptur, Installation, Fotografie, Illustration, Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Eigentextkompositionen.
Wir freuen uns, nun Künstler überwiegend aus dem Raum Braunschweig vorzustellen.
Nina Schönian-Söllig
Bewerberin für den Bruni
Frauenföderpreis 2018/19
Biographie
Die Künstlerin wurde am 02.05.1980 in Wolfenbüttel als Nina Söllig geboren und entdeckte schon früh ihre Liebe zur Malerei.
Autodidaktisch eignete sie sich Maltechniken wie Aquarell, Kohle, Graphit und Öltechniken an. Aufgrund eines Fernsehbeitrages kaufte sie sich mit 14 Jahren ihren ersten Kompressor und eine Äztek Airbrushpistole.
Im Alter von 16 Jahren lackierte sie das erste Motorrad und viele weiteren folgten sowie Autos und Karosserieteile, Wandbemalungen, Rollstuhlradabdeckungen, Alarmanlagen, Handyhüllen bis hin zu individuell gewünschten Särgen und Urnen.
Die Schule verließ Nina Schönian-Söllig in Braunschweig am Lessing Gymnasium. Nachdem die HBK in Braunschweig sie nicht zum Kunststudium zugelassen hatte, begann sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin, um ihrer vermeintlich zweiten Leidenschaft, einen sinnvollen Platz im Leben zu geben.
Brach diese aber ab und machte sich unter „Söllig Design“ selbstständig, mit einem Atelier in Wobeck im Landkreis Helmstedt.
2007 heiratete sie und konzentrierte sich auf ihre Kinder, die in den Jahren 2008, 2009 und 2014 geboren wurden.
2016 fing sie an, wieder ihre künstlerischen Flügel auszubreiten, und schloss sich der ArtNight an. Einem jungen Unternehmen, das in ganz Deutschland und bereits auch in Frankreich und GB sehr erfolgreich Kunstworkshops gibt, die unkonventionell in Bars und Cafés stattfinden, um auch den Nichtmalern mit Tipps und Tricks und vor allem Spaß in zwei Stunden zu ihrem ganz eigenen Kunstwerk verhelfen.
2018 trennte sie sich von ihrem Ehemann und verarbeitet vieles in ihren Bildern, allem voran die Sehnsucht nach Heilung.
Malerei ist meine Sprache meine Sicht die Welt zu sehen.
Ich beobachte, speichere, gebe wieder.
Der Moment, ich an der Staffelei, Terpentin in der Nase, Pinsel und Spachtel in den Händen, ist meiner.
Mein Bild ist Sinnbild für den Wunsch nach Märchen, für die Rettung durch den Mann den ich in der heutigen Gesellschaft der Emanzipation nicht mehr deutlich sehe. Ich möchte damit auf" das in der Luft hängen" hinweisen, wenn Frau gern auch wieder einfach nur Frau wäre in einer Zeit der Feministinnen.
Und es ist trotzdem Kunst,
trotz der gerümpften Nasen, wenn ich die Frage nach Studien und Auslandsaufenthalten verneine, auch wenn ich darstellend male, wenn meine Bilder keine ausschweifenden Interpretationen benötigen, um begriffen zu werden.
Wenn ein Bild halt, einfach mal schön sein darf;
nicht verstanden oder diskutiert werden muss.
Nina Schönian-Söllig
Ich male schon seit kleinstes Kind. Die Malerei war für mich immer schon selbstverständlich. Es gab keine Entscheidung dafür oder die Frage warum ich male. Der Stift in meiner Hand bewegt sich automatisch und ich betrachte es immer, als meine eigene Sprache mich auszudrücken. Wenn ich den Pinsel in der Hand halte, ist es vergleichbar mit der Frau die zum Füllfederhalter und Tagebuch greift.
Es ist mein Weg nach innen wie nach außen. Für mich stellt sich nicht die Frage nach meinem Platz als Malerin in dieser Welt. Malerei ist generell ein hartes Brot und ich mache es mir nicht leicht das Wappen Malerin oder freischaffende Künstlerin zu tragen, es ist immer mit diesem Stempel verbunden nichts Vernünftiges gelernt zu haben. Noch schlimmer wird es, wenn man sich als Autodidakt outen muss, was einem in der Regel gerümpfte Nasen als Reaktion garantiert.
Dennoch vertrete ich die allgemein nicht anerkannte Meinung, dass ein Studium nicht gleich Talent unterschreibt oder ein Garant für einen guten Künstler ist. Sicherlich bin ich mit meiner darstellenden Malerei kein Vertreter sogenannter moderner Kunst und Aussagen Kunst darf alles, Kunst ist alles oder Kunst liegt im Auge des Betrachters. Kunst ist für mich auch immer noch ein Handwerk, das man erlernen kann, den Umgang mit den verschiedenen Farben, Mischverhältnissen, Kompositionen, Materialien.
Und dennoch steht über dem Allem das Auge. Das Auge das nie ruht zu sehen, in sich einzusaugen und wiederzugeben - innen wie außen - sichtbar wie unsichtbar.